Von Bären bis hin zur Verlobung…

 

Freitag 06.09.

Am Donnerstag-Abend sind wir im Kings Canyon im Azalea-Campground angekommen und haben das erste Mal Kartoffeln in unsere Feuerschale geschmissen und ein grooooßes Stück Lachs in einer Grillschale gegrillt. Dazu gab wieder einen Berg an Ofengemüse (eben das, was wir noch so im Kühlschrank hatten 😉 ) Da es mittlerweile dunkel war, entschieden wir uns dann doch dazu, im Camper zu essen und bald darauf schlafen zu gehen.

Der Morgen begann wie immer: Duschen, Frühstücken und Rucksack für eine Tagestour packen.

Zuerst führte unser Weg zu dem Moro-Rock. Der MoroRock-Trail wird als mittelschwer eingestuft – und ich muss zugeben: Er war auch ganz schön anstrengend. 

Dieser Fels ist 2050 Meter hoch und ist eine „kahle Granitkuppel“, die aus einem bewaldeten Gebiet herausragt. Wir haben lediglich den letzten Teil gemacht. Aber auch hier waren 91 Höhenmeter in Form von 400 Stufen zu überwinden, die unsere Pumpe schneller gehen ließ. Zwischendurch haben wir immer kurze Pausen eingelegt und die Aussicht über den Kaweh- River genossen. Oben angekommen hatte man ein – naja ich würde sagen: Panorama wie in den bayrischen Alpen 😉

Nach dieser Tour ging es mit dem Camper weiter zum nächsten Punkt. Wieder ging es erst bergab. Dort wartete der General-Sherman-Tree auf uns- der dickste Baum der Welt mit einem Umfang von 31 Metern.- eben ein Riesenmammutbaum- mit über 100 Metern Höhe und mehr als 1500 Jahre alt.

Das, was ich beeindruckend fand: viele der Bäume waren schwarz an der Rinde außen. Das liegt daran, dass es in Kalifornien im Sommer immer wieder zu Waldbränden kommt. Die Mammut-Bäume besitzen zum Glück eine 70 cm dicke feuerfeste Rinde. Sie ist erstaunlich regenerationsfähig, was auch der Grund ist, warum diese Bäume schon so lange überlebt haben.

Als wir mit dem Camper hinterher zurückgefahren sind, haben wir auch wieder einen Teil gesehen, in dem es am brennen war. Es ist einfach zu heiß und zu trocken hier in diesem Gebiet. Fast die gesamten Flüsse sind ausgetrocknet.

Die Tour zu dem zweiten Riesen-Baum haben wir uns dann „geschenkt“ – ich hatte keine Lust mehr, noch mal so viel zu latschen, um einen einzigen Baum anzugucken 😉 Der Sherman-Tree reichte für den Tag 😉

Als wir dann an unsrem Campingplatz angekommen waren, entschieden wir uns dazu, noch einen kleinen Trail in der Nähe des Campingplatzes zu laufen. Ich scherzte etwas rum und meinte „Hier sind überall diese Bärencontainer an unseren Campingplätzen- dann will ich auch einen sehen!“. 

Diese Bärencontainer sind zur Sicherheit. Ím Campingwagen oder auch in Fahrzeugen und Zelten darf nichts sein, was irgendwie durftet. Sprich alle Lebensmittel (auch Gläser mit irgendwas drin, verschlossene Tüten usw.), Shampoo, Duschzeug usw. muss direkt in diesen Container. Die Bären können sonst wohl aggressiv werden, wenn sie das riechen. Und steigen wohl auch in verschlossene Camper ein usw. Nicht ganz so lustig 😉

Auf jeden Fall laufen wir so durch den Wald und ein Mann, der uns entgegenkommt meint „There is a Bear!“ Ja neeeee ist klar – dachte ich! Und was war?!? Tatsächlich ein paar Meter von uns entfernt war ein Bär. Ohne Zaun dazwischen. Ein echter Bär. Dieser verhielt sich aber ganz friedlich und frass irgendein Grünzeug. Etwas ärgerte ich mich, dass ich mein Tele-Objektiv nicht dabei hatte 😉 Aber nun gut…Abends gab noch was zu essen – dieses Mal Spinat-Tortellini mit Bacon und Zwiebeln 😉 Zum Tagesabschluss gab für Christina und Christian noch ein Bier und für Saskia eine Cola am Lagerfeuer 😉

Samstag 07.09.

Tja…dieser Tag war wieder einer, an dem wir Kilometer zurücklegen mussten. Wir einigten uns darauf, einen kurzen halt an einer Shopping-Mall zu machen. Eigentlich wollten wir T-Shirts kaufen. Gekauft haben wir aber lediglich was zu essen für mittags. Und da wir die gesamten Tage mittags nichts gegessen haben, kriegten wir auch nicht wirklich viel runter. Also haben wir das Zeug zusammengepackt und mitgenommen – so brauchten wir abends nichts kochen 😉 Einkaufen waren wir dennoch für die nächsten Tage. Es geht nämlich weiter in den Yosemite-Nationalpark und da wird’s wieder etwas schwierig mit einkaufen.

Der Campingplatz, auf dem wir abends ankamen, war einer von…. naja….der nicht so schönen Sorte. Direkt an einer Straße und für die eine Nacht 45 Dollar. Aber gut- für uns war er nur dafür da, dass wir am nächsten morgen die restlichen zwei Stunden in den Yosemite fahren können, sodass wir da noch möglichst viel vom Tag haben. In den Yosemite selber konnten wir den Abend nicht mehr fahren, weil die Campingplötze dort ein halbes Jahr vorher ausgebucht sind. Kann man sich vorstellen wie den Christkindllauf: Freischaltung erfolgt um 20 Uhr – und 20.05 Uhr sind alle Plätze weg. So ähnlich ist es bei den Campingplätzen im Yosemite – nur eben ein halbes Jahr vorher. Deswegen hatten wir quasi keine andere Chance. Aber hey- das war der erste Campingplatz mit Wifi 😉

Sonntag 08.09.

Bis auf, dass wir eben gefrühstückt haben und jetzt auf dem Weg in den Yosemite sind, kann ich nicht viel mehr dazu schreiben. Wir melden uns, sobald wir dort angekommen sind!

Okay… Tag 1 im Yosemite war…. naja. Ich hatte einen kleinen „Koller“ und mir ging alles und jeder auf die Nerven 😉 An dieser Stelle Sorry an Christian und Christina, dass ich so war, wie ich war 😉 Wir sind dann natürlich auch mal wieder wandern gegangen – 11 Kilometer durch WALD – dabei haben mich die Bäume den Tag echt genervt. Aber irgendwie und irgendwann ging dieser Tag auch um. Ich habe nur ein bisschen Grünzeug und ein Eichhörnchen fotografiert- das wars 😉 Abends gab wieder Lachs – und ihr dürft raten: Ofengemüse! 😀

Montag 09.09.

Tja… heute sind wir zu den Nirwana-Wasserfällen gewandert. Und mit gewandert meine ich gewandert. 16 Kilometer insgesamt! Und davon die ersten 8 Kilometer steil bergauf – über Felsen geklettert usw. – das gesamte Programm. Anfangs hab ich zu Christian gesagt „Wenn Christina das heute schafft, dann fress ich heute Abend einen Besen“ 

Die Haare tropften, der Atem fehlte aber irgendwie: Meine Cousine hatte sowas von einen Dickkopf. Die wollte da hoch. Und wie sie wollte. Sie hat es geschafft – und als wir oben standen, sollte ich bald wissen, warum 😉

Christian hat ihr am Vortag abends wohl gesagt, dass er einen Ring gekauft hätte.

Jaja- ich den Tag also in knallpinkem Adidas-Shirt – passend dazu rote Wandersocken und ein blau-rotes Tape am Knie (da Knie-Aua vom Tag davor) und Wanderschuhen diesen Berg hochgestiefelt. Fast vier Stunden lang. Dementsprechend dann auch durchgeschwitzt, als wir oben ankamen. Wir uns dann erst mal kurz hingesetzt und ein paar Salzcräcker gefuttert. Dann wanderte Christian mit der GoPro umher und ich dachte nur „och nö – nicht so vollgeschwitzt jetzt irgendwas aufnehmen“. Er rief Christina und sie kam und nahm ihm die GoPro ab. Okay dachte ich – mach ich halt einfach Fotos. Hab noch doof in die GoPro gewunken, als Christian plötzlich auf dem Boden kniete. Mit einer Schachtel. Mit einem Ring. Ich war so perplex, dass ich sogar vergessen hab, „ja“ zu sagen 😀
Ich bin mit Freund rauf auf den Berg – und mit Verlobten wieder runter vom Berg 😉

Dienstag, 10.09.2019

Heute morgen habe ich Christian erst mal drei Mal gefragt, ob das gestern „echt“ war ;-))) Ja – war es! 🙂 Wir sind tatsächlich verlobt. Wir. Verlobt. Christians Ma wird im Dreieck springen – das weiß ich ;-))

Ansonsten hieß es für uns heute morgen mal wieder: Sachen Zusammenräumen und wieder auf einen Tag RV-Tour gefasst machen 😉 Start war im Yosemite und Ziel ist Virginia City. Einen Zwischenstop haben wir schon am Monolake gemacht und sind dort etwas herumgelaufen.

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