Neue Batterie, Mojave-Wüste und ein fantastischer Sternenhimmel

Christian hat übrigens noch einmal beim Wohnmobil-Verleih angerufen und gefragt, was wir jetzt mit unserer defekten Batterie machen sollen. Problem war nämlich, dass wir immer den gesamten Tag gefahren sind und nachdem Motor etc. aus war, die Batterie vielleicht noch 20 Minuten hielt – dann war alles dunkel und naja – so geil ist Abendessen mit Taschenlampe usw. dann auch nicht 😉 Auf jeden Fall ergab sich hier, dass wir zu einem Partner fahren durften und der unsere Batterien gecheckt hat. Und was war? Die eine Batterie war hinüber. Die vom Vergleih haben das wahrscheinlich nicht geglaubt bzw. gedacht, dass wir irgendetwas falsch machen – das Wohnmobil ist nämlich noch nagelneu. Ich glaub von Anfang 2019, wenn wir das richtig nachgeschaut haben. Nach Rücksprache mit dem Verleih war es dann aber kein Problem, die Batterie gegen eine neue zu ersetzen und wir durften weiterfahren! 🙂
Also ging weiter in die Mojave-Wüste. Auf den „Hole-in-the-Wall“-Campground. Wir kamen an – und es war keiner da. Es hätte ein Film sein können: Menschenleere Straßen, Hitze, Wüste und ein einsames Schild, welches auf den Campground hinwies.

Alle Campingplätze hier waren leer bis auf zwei weitere – auf einem stand ein Zelt und auf dem anderen ein Bulli. Das wars. Niemand. Stille. Wüste. Hitze. Oh ja: Backofenfeeling deluxe.
Diese Stille war beeindruckend. Man hörte einfach – nichts. Rundherum nur Landschaft, Sand. Wow.  Okay – ein paar Tiere hörte man. Und ich glaub Heuschrecken. 

Wir sind direkt losgezogen, ein bisschen Holz zu suchen für ein Lagerfeuer am Abend. Christian suchte irgendwelche trockenen Äste, die herumlagen. Und Saskia ging erstmal die anderen Campingplätze ab, weil: Auf jedem Platz ist eine Feuerstelle. Und tatsächlich: An der einen Feuerstelle stand noch ein Karton mit etwas Feuerholz drin. YES!

Und trotz dass wir ja wieder Strom hatten, haben wir das Abendessen auf dem Feuer gekocht. Es gab mal wieder eine Gemüsepfanne und einfach ein paar Kartoffeln dazu. Wir hatten alle irgendwie nicht mehr so richtig Hunger. Und trotzdem – es war einfach schön!
„Back to the roots“ oder so. Kein Internet, kein Strom und Abendessen aufm Feuer. Läuft! 😉
Als dann die Sonne unterging und dieser MEGA Sternenhimmel über uns war, saßen wir erst einfach nur auf unserer Bank und schauten in den Himmel. Auch Sternschnuppen haben wir gesehen. 🙂 Vieeeele davon!
Christina plötzlich: „Jaaaa- jetzt habe ich eine gesehen“ und ich frage sie „hast du dir was gewünscht?“ Und sie antwortet „Scheiße ne- das ging mir jetzt zu schnell.“ 😀

Und wie es dann so kommen musste: Stativ und Kamera raus. Wo als wenn nicht in der Wüste, haben wir noch einmal eine so geile Gelegenheit, die Sterne zu fotografieren. Verrückt. Solche Bilder habe ich von den Sternen noch nie geschossen.

Ein Toilettenhäuschen des Campingplatzes diente als Motiv und alles weitere erledigten die Sterne bzw. die Milchstrasse.


Danach kam mir noch eine verrücktere Idee: Das Bild einfach mal 15 Minuten belichten, sodass die Sterne Kreise ziehen. Nach 11 Minuten ging die Kamera aus und mein Akku war leer. Na suuuuuuper. Also neuen Akku geholt und die Belichtung mit 15 Minuten noch mal neu gestartet. Aber das war egal – es war einfach schön dort zu hocken.
Auch wenn ich zugeben muss, dass die Geräusche der Kojoten mir anfangs echt Angst machten. Es ging plötzlich ein Gejaule und Gebell irgendwo im dunkeln Richtung Berge los – unheimlich. Aber Christian versicherte uns, dass der Campingplatz mit einem Zaun versehen ist. Also einigten wir uns drauf, draußen zu bleiben und erst reinzugehen, falls das Gejaule Näherkommen sollte. Kam es zum Glück aber nicht!


Gegen Mitternacht sind wir dann irgendwann schlafen gegangen – natürlich erst nachdem ich die Fotos bearbeitet und gesichtet hatte 😉 

Mittwoch 04.09.2019

Mein Wecker klingelte bereits um 6.00 Uhr, weil ich unbedingt den Sonnenaufgang in der Wüste sehen und ggf. auch fotografieren wollte. Und was war? Ich bin viel zu früh aufgestanden 😀 Die Sonne ging erst um 06.43 Uhr auf. Woher sollte ich das wissen? So ohne Netz und so? 😀 😀 

Also bin ich etwas umhergelaufen, habe ein paar Fotos gemacht und mir dann das Toiliettenhäuschen mal aus der Nähe angeschaut. Ehmja. Bei uns würde man Plumpsklo dazu sagen. Bevor wir morgen fahren, werde ich einmal mit der Taschenlampe reinleuchten; vorher besser nicht 😀 Gefühlt geht es da 10 Meter nach unten. Aber gut- ich möchte jetzt hier nicht weiter über Klos schreiben.
Ich bin nach dieser „Besichtigung“ zurück zum Wohnmobil und habe mich nochmal für eine Stunde schlafen gelegt, weil die anderen beiden auch noch tief am pennen waren. Danach ging wie üblich weiter: Duschen, Frühstücken, Wanderschuhe schnallen und los. Tour 1 durch die Wüste war krass. Wir sind erst relativ normale Strecken gelaufen bis wir dann merkten, warum dieser Trail „Ringtrail“ hieß. Es ging zwischen zwei Gebirgsspalten mit seeeeeehr großen Steinen. Auf einmal meinte Christina, dass sie zurückgeht und wir aber weiterlaufen bzw. Klettern sollten. Haben wir dann so getan und uns darauf geeinigt, uns am Camper wiederzutreffen. Joar… zwischen den Gebirgsspalten waren Metallringe in die Felsen eingearbeitet, an denen man sich hochziehen und durchklettern musste. Selbst Christian und ich hatten unsere Schwierigkeiten, uns dort überhaupt gescheit festzuhalten geschweige denn hochzuziehen. Und ein paar Rascher an Knie und Oberschenkel gabs auch.

Aber irgendwie haben wir das dann doch geschafft. Nach dieser Tour sind wir zurück zum Camper und zu dritt noch einen zweiten Trail von knapp 5 Kilometern durch die pralle Sonne gelaufen. Trotz Sonnencreme: Wir haben alle einen leichten Sonnenbrand. Kein Wunder, so wie die Sonne einfach ballerte. Kein Wunder, dass wir alleine auf diesem Campingplatz waren 😉

Jetzt gibts Abendessen: Ofengemüse mit Rindfleisch und Kartoffeln- dieses Mal allerdings aus dem Ofen bzw. vom Herd 🙂 

Donnerstag 05.09.2019

Wie immer: Frühstück und Sachen zusammensuchen. Heute ist wieder ein Tag, an dem wir unseren „Standort“ wechseln. Es geht Richtung Sequoia – aber wahrscheinlich werden wir irgendwo vorher unseren Wagen abstellen, weil die Fahrt sonst einfach zu lang wäre. Wo genau wir nächtigen wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Zu der Klo-Geschichte: Ich hab reingeleuchtet kurz vor Abfahrt. Christian meinte heute morgen zu mir „Du willst da nicht wirklich reinleuchten und gucken, oder?“ Und ich so „Doch – wir fahren doch eh jetzt. Jetzt ist mir das auch egal.“ Und jaaaa – wer wollte dann unbedingt mitkommen und auch gucken? Der liebe Christian! 😀 Aber ich glaube, näher drauf eingehen möchte ich einfach nicht. Es bleibt bei dem Begriff „Plumpsklo“ und damit ist das Thema beendet 😉

Wir melden uns wieder, wenn wir angekommen sind!

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