Unter diesem Link findet ihr ein kurzes Video- ein Zusammenschnitt der letzten Tage:

Was ist passiert die letzten drei Tage?

Donenrstag war ich ganz normal arbeiten. Da gibts nichts besonderes zu erzählen. Außer, dass ich mich zuhause vielleicht wieder dran gewöhnen muss, dass keiner hinter mir steht und lauthals irgendwelche Songs von Youtube mitsingt und alle rundherum irgendwie ein Lächeln im Gesicht haben und vielleicht sogar mitsingen. Könnten wir bei uns eigentlich mal einführen, oder? 😉 Und wenn den Afrikanern ein Lied gut gefällt, dann läuft das in Dauerschleife. Und sie singen in Dauerschleife 😉

Am Donnerstag habe ich schon wieder einen neuen „Azubi“ bekommen. Auch dieser konnte kein Englisch- und ich konnte noch immer kein Französisch. Also wieder alles irgendwie mit Händen und Zeichensprache usw. Aber es klappte. Nächste Woche werde ich wahrscheinlich noch mal jeden Tag jemand neues haben, den ich anlernen darf.

Ich habe jetzt übrigens nachgefragt, was mit der Zahnklinik geschieht, wenn Mercy Ships hier in wenigen Wochen abreist: Sie wird erhalten und Weiterbetrieben. Alle Einheimischen wurden das Jahr über darauf vorbereitet und geschult, sodass sie es hoffentlich schaffen, das Teil eigenständig weiterzuführen. Behandlungseinheiten usw. bleiben hier ebenfalls bestehen. Die einzige wichtige Frage, die ich noch stellen muss ist wie das mit den Materialien wie Kunststoffen für Füllungen, Desinfektionsmittel usw. laufen wird. Bisher wurde das Ganze durch Spenden finanziert. Sachspenden eben. Nur ich gehe mal davon aus, dass diese Spenden dann in den Senegal gehen- eben dahin wo Mercy Ships dann liegt. Ich weiß es aber ehrlich gesagt nicht und werde schauen, dass ich das noch irgendwie in Erfahrung bringe.

Genauso lässt mich die Sache mit dem 14jährigem Mädel nicht los. Rosemarie hat im OP nochmal einen Chirurgen gefragt und der meinte „ Sie wird früher oder später deswegen sterben“. Vielleicht muss ich in dieser Sache auch noch lernen, anders zu denken. Ich vergleiche es die ganze Zeit mit zuhause. Dort, wo man wenn man etwas hat, eben zum Arzt geht und eine Behandlung bekommt. Oder mehrere, bis der Fall eben abgeschlossen ist. Wäre das Mädel bei uns in Europa behandelt worden, hätte man vielleicht auch den gesamten Unterkiefer entnommen aber man hätte nicht einfach nur Platten eingebracht und das Ganze wieder vernäht. Man hätte irgendwelche Knochenaufbauten und Rekonstruktionen gemacht; vielleicht künstlich irgendwas und anschließend hätte man die Kaufähigkeit wieder hergestellt. Aber wir sind hier in Afrika. In Westafrika; Guinea. Dort, wo sich eigentlich keiner einen Arztbesuch leisten kann. Und hier bestand wahrscheinlich entweder die Möglichkeit der Entfernung des gutartigen Tumors und somit des Unterkiefers oder aber dieser wäre weitergewachsen und das Mädel hätte wahrscheinlich auch dann irgendwann nicht mehr essen können. Es ist schwer…

Nach der Arbeit am Donnerstag war das gesamte Dentalteam dann erst mal Eis essen. In einer Eisdiele. In Afrika. Yes und es war gut. So gut, dass wir gestern Abend mit 6 Leuten mit dem Jeep nochmals hingefahren sind.

Gestern hätte ich frei und habe eigentlich nicht viel gemacht. Viel gelesen und mich einfach mal ausgeruht.

Heute der Tag war ähnlich. Aber Rosemarie meine Schweizer-Kojen-Nachbarin ist heute abgereist. Das finde ich total schade, weil sie wirklich total genial war. Wir haben uns echt gut verstanden und es Tag gut, zwischen dem ganzen Englisch-Gebrabbel auch mal etwas deutsch zu sprechen. Dann wollte ich mich eben in mein Bett legen und wunder mich, dass da unter meiner Matratze was knistert. Das Foto, was drunterlag habe ich euch hier hinten angehängt:

Morgen steht auch nicht wirklich viel an. Ich werde mit „meinem Zahnarzt“ und seiner Frau hier morhen früh eine katholische Kirche besuchen. Bin gespannt, wie das wird 🙂

So. Dann wünsche ich allen eine gute Nacht und Dir Rosemarie einen guten Heimflug 🙂

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