Heute sind wir fast 6 Stunden mit dem Circular Train von Yangon durch die Gegend gefahren. Bei der Fahrt sah man beide Seiten: extrem arme Blechhütten und im Gegensatz dazu große, teure Bauten.
Man kann diese Zugfahrt, die wir heute gemacht haben, auf zweierlei Art und Weise erleben: Einmal in AC-Abteilen, die es extra für die Touristen gibt oder aber eben in der „Holzliga“. Wir kauften uns Tickets für die „Holzliga“ und konnten so komplett eintauchen in das einheimische Leben. Die Fahrt für diese 6 Stunden kostete uns jeden 200 Kyat – das sind umgerechnet 12 Cent.
Die Händler schleppten ihre Waren durch den Zug und verkauften unter den Einheimischen lautstark ihre Sachen. Oft warfen sie uns verwunderte Blicke zu und wir bekamen einfach so ein Lächeln geschenkt. Ein älterer Herr setzte sich zu uns und versuchte mit ein paar wenigen Brocken Englisch, die er konnte, sich mit uns zu unterhalten. Plötzlich stand er auf, und rupfte einer anderen Frau im Abteil zwei kartoffelähnliche Dinger aus ihrem Korb und schenkte sie uns. Eine davon hat er selber gegessen. Die Frau schien genauso verwundert wie wir, ließ sich aber danach nichts mehr anmerken. Das Teil roch etwas nach Radieschen..was genau das war, wissen wir aber bis jetzt noch immer nicht.
In Myanmar fällt übrigens ganz stark auf, wie hilfsbereit und freundlich die Menschen sind. Das habe ich persönlich noch in keinem anderen Land so krass erlebt. Als wir das Problem hatten, dass unsere E-Roller den Geist aufgegeben haben, stand keine zwei Minuten später ein Mann bei uns am Straßenrand, band seine Ladung ab und schleppte uns zum Hotel hin ab. In Deutschland hätten wir das Teil vermutlich die letzten drei Kilometer schieben müssen. Und das ist nur ein Beispiel…